06 Platz 1
Hausname:
Inventar:
Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 30-32:
"V Zusammenfassung / Würdigung
1 Bedeutung des Gebäudes
Zum Gebäudekörper von Guardianhaus und Schwarzem Stier gehörte ursprünglich das 1958 beseitigte Haus Krummgasse 12 an. Sie bildeten den Nordtrakt des mittelalterlichen Barfüsser-Klosters, das heute weitgehend verschwunden ist. Guardianhaus und Schwarzer Stier bilden also den einzigen fast integral erhaltenen Gebäudeteil des ehemaligen Klosters und sind damit bauliche Zeugen des Bettelmönchtums, welches gerade die Städte im Mittelalter wesentlich mitprägte.
Die Bauzeit von Guardianhaus und Schwarzem Stier geht sicher ins 14., vermutlich aber noch ins 13. Jahrhundert zurück. Sie erhalten damit kunst- und architekturhistorischen Wert, der nicht zu unterschätzen ist. Das heutige Erscheinungsbild, das eher dem Charakter eines schlecht unterhaltenen Nutzbaus nahe kommt, täuscht wohl über die zu vermutende ursprüngliche Funktion als Sitz des Klostervorstehers (Guardian) hinweg. Seit der Klosteraufhebung bilden Guardianhaus und Schwarzer Stier die Süd-Grenze des Platzes und sind deshalb – zusammen mit dem nordseitig angebauten Konventhaus – städtebaulich von grossem raumkonstituierendem Gewicht.
2 Gedanken über eine mögliche Umnutzung
Die Teile des spätgotischen Kreuzganges sind integral zu erhalten. Auch ist besondere Vorsicht geboten in den Erdgeschossräumen des Schwarzen Stiers, da sich hier repräsentative Räume und entsprechende Ausstattungselemente (z.B. Fenstersäule) erhalten haben resp. zu vermuten sind.
Dagegen ist das Erdgeschoss des Guardianhauses so stark umgeformt, dass sich hier die meisten Möglichkeiten für Eingriffe bieten. Die beiden überhohen Garagenräume könnten in zweigeschossige Räume umgestaltet werden.
3 Bemerkungen zu Archäologie, Bauforschung und DendrochronologieArchäologie und Bauforschung
Der Nordtrakt des ehemaligen Barfüsserkonventes stellt ein gutes Studienobjekt für mehrere offene Fragen zur Baugeschichte des Klosters dar. Da besonders das Erdgeschoss des Gebäudes derzeit nicht genutzt wird, aber auch Räume im Obergeschoss und der Dachstock brach liegen, könnten hier vor möglichen grossen Eingriffen im Gebiet des Stadthausareals archäologische Untersuchungen stattfinden. Ein solches Vorgehen wäre für die Archäologie als auch für die Bauherrschaft von Vorteil: Die Boden- und Bauforschung kann ohne Druck einer bereits eröffneten Baustelle erfolgen, und die anschliessenden Arbeiten würden vermutlich von den Archäologen nur noch begleitet werden.
Zur Bodenarchäologie: Die unterkellerten Teile der Liegenschaft Guardianhaus / Schwarzer Stier sind archäologisch vermutlich kaum von Interesse. Der Boden der Keller dürfte bereits in den gewachsenen Boden abgetieft worden sein. Dagegen müssen allfälligen Bodeneingriffen im Schwarzen Stier und besonders auch im südlich gelegenen Hof archäologische Untersuchungen vorangehen. Es ist nicht auszuschliessen, dass solche Untersuchungen ältere, vorklösterliche oder klosterzeitliche Gebäudereste und / oder ältere Binnenmauern zutage fördern.
Zur Bauarchäologie: Hier ist bereits nach dem ohne materielle Eingriffe abgeschlossenen Denkmalpflege-Inventar ein umfangreicher Fragenkatalog zusammengekommen. Im folgenden ist eine Auswahl an Fragen zusammengestellt.
- Erdgeschoss: Die Halle 1.11 und die Garagenräume 1.15 und 1.16 waren früher zweigeschossig. Wo liegen die Niveaus genau? Sind Binnenwände zu eruieren? Kann unterschieden werden zwischen klosterzeitlichen Böden und solchen der Zeit nach der Reformation?
- Erdgeschoss: Über die Garagenräume 1.15 und 1.16 wird im 19. berichtet, es seien dort noch spitzbogige Fenster zu sehen gewesen. Wenn der Verputz (innen und/oder aussen) erneuert werden muss, kann diesen Hinweisen nachgegangen werden. Die möglichen Resultate lassen wahrscheinlich genauere Schlüsse auf die Gebäudefunktion zu.
- Erdgeschoss: Der Korridor 1.09 ist einer der ganz wenigen Räume, dessen ‚Volumen’ wohl noch in die Klosterzeit zurückgeht. Vor Renovationsarbeiten ist dieser Raum detailliert zu dokumentieren, denn die Öffnungen und Nischen lassen vielleicht auch weitere Rückschlüsse auf die Funktion zu. – Die Inventarisierung des Ganges 1.10 muss noch nachgeholt werden
- Der Raum 1.08, dessen gassenseitiges Doppelfenster eine reich verzierte Mittelsäule aufweist, könnte innerhalb des Klosters ein besonderer Raum gewesen sein (‚Kapitel’saal?). Die Ausstattung könnte reich gewesen sein, was zumindest die verzierte Mittelsäule des Fensters erahnen lässt. Verbirgt sich die Ausstattung noch hinter den heute bestehenden Raumschalen? Gibt es Wandmalereien zu entdecken?
- Im Kreuzgang, d.h. an der Aussenseite, könnte man die Frage nach der Zweigeschossigkeit des Kreuzganges verfolgen, die man nach Möglichkeit auf die Hinterhausfassaden von Safrangasse 7 und Krummgasse 8/10 ausdehnen sollte.
- Schliesslich sei noch auf die Fenster hingewiesen, die im Obergeschoss in der Südmauer nachgewiesen sind. Es sollte versucht werden, Klarheit über Form- und Anzahl der Fenster (Ende 13. Jahrhundert?) zu erhalten. Vielleicht ist es möglich, auch noch Reste der zugehörigen Binneneinteilung zu finden.
Dendrochronologie
An folgenden Stellen könnten weitere Holzproben für eine dendrochronologische Altersbestimmung entnommen werden. Sie würden die bereits 1996 analysierte Serie ergänzen.[1] Nebst wünschbaren Serien zur klösterlichen Baugeschichte (Raum 1.09, Bodenbalken Dachgeschoss) wäre vor allem die jetzt bereits absehbare Phase IV (um 1597) baulich genauer zu definieren.
- Erdgeschoss, Raum 1.09: Deckenbalken. Die Balken sind wohl klosterzeitlich.
- Erdgeschoss, Halle 1.11 und Garage 1.15 bzw. 1.16: Ost-West verlaufende Unterzüge. Sie gehören vielleicht zur Bauphase IV (ausgehendes 16. Jahrhundert, Säulen der Druckerei).
- Erdgeschoss, Garage 1.16: Ost-Seite, untere vergitterte Fenster seitlich des Tores: Holzsturz ergibt vielleicht ein Dendrodatum des ausgehenden 16. Jahrhunderts (Bauphase IV? Säulen der Druckerei)
- Erstes Obergeschoss, Druckerei 2.31: Bodenbalken. Sie gehören vielleicht zur Bauphase IV (ausgehendes 16. Jahrhundert, Säulen der Druckerei).
- Erstes Obergeschoss, Treppenhaus 2.33: Ost-Seite Fenstersturz aus Holzbalken, vermutlich neuzeitlich (Phase IV, ausgehendes 16. Jahrhundert), denn es rechnet mit Niveau Raum 2.31.
- Dachgeschoss: Bodenbalken. Diese Balken, von denen bereits zwei datiert sind ev. noch weitere Balken des ausgehenden 13. Jahrhunderts).
- Dachgeschoss: liegende Konstruktion über Guardianhaus. Sie könnte auch Periode IV angehören (ausgehendes 16. Jahrhundert, zusammen mit Säulen in Druckerei 2.31)."
[1] Laboratoire Romand de Dendrochronologie, Moudon, Bericht Nr. LRD 96/R4175. Bericht im Archiv der Städtischen Denkmalpflege Schaffhausen.
Dokumente:
Literatur:
Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1 - Guido Faccani, Krummgasse 16, Platz 1. Schwarzer Stier / Guardianshaus (Nordtrakt des Barfüsserklosters), Datilinventar erstellt im Auftrag des städt. Hochbauamtes, Computerausdruck, Februar 2009.
Fassade:
Text:
Auszug aus Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 8:
"Nord-Fassade Guardianhaus (Abb. 12, 15)
Zweigeschossige Fassade. Im Erdgeschoss zwei grosse Rechtecktore zu den beiden Garagenräumen, im Obergeschoss drei Fenster. Die Bänke der beiden östlichen Fenster sind der Fensterbreite nicht angepasst bzw. umgekehrt (Abb. 18).
[...]
Süd-Fassade Guardianhaus
An die Südseite des Guardianhauses ist das Haus zum Grossen Winkel angebaut. Ein Teil des Guardianhauses ragt aber über den Grossen Winkel nach Osten in die Safrangasse hinein. Dieser Teil weist im Obergeschoss ein Fenster mit gekehlten Steingewänden auf (Abb. 23). Die Bank ist einseitig breiter als das Fenster, ein Befund, der bereits auf der Nordseite auffiel.
Ost-Fassade (Guardianhaus, Abb. 13, 24)
Die zur Safrangasse gewendete Fassade ist dreigeschossig und dreiachsig. Die Ecken weisen Buckelquader aus rotem, grau übermaltem Sandstein auf, die im Läufer-Binder-System verbaut sind. Im Erdgeschoss zwischen zwei Rechteckfenstern ein hohes Doppelfenster, das in einem verschlossenen Tor sitzt. Im ersten Obergeschoss liegen zwei Rechteckfenster nahe den Hausecken, dazwischen ist das Mauerfeld geschlossen. Das zweite Obergeschoss mit drei Öffnungen: eine Aufzugsöffnung zwischen zwei Rechteckfenstern. Im hohen Giebelfeld eine Aufzugsöffnung zwischen zwei Rechteckfenstern, zuoberst ein kleines Rechteckfenster."
Geschosse:
06.00 Untergeschoss
Räume:
Raum 06.00.01
Geschoss:
Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 10:
"Der Kellervorraum 0.01 (Abb. 8, 26, 27) wurde wohl im 20 Jahrhundert erstellt, um die Keller 0.02 bis 0.06 vom Innern des Guardianhauses aus zugänglich zu machen. Über eine Betontreppe gelangt man von der Halle 1.11 in den Kellervorraum 0.01. Der Boden wird durch einen Zementbelag gebildet. Zwei Bodenebenen sind zu unterscheiden, von denen die westliche um zwei Stufen erhöht ist. Bis auf die aus Beton gegossene West-Seite (Negative der Schalungsbretter sichtbar) bestehen die übrigen Mauern aus Bruchsteinen. Alle Wandflächen sind verputzt und geweisst. In der Ost-Seite ist eine Nische mit Eisensturz ausgebildet. Die Nischenleibungen bestehen aus Beton. Die Holztür in der West-Seite ist ein wiederverwendetes Blatt wohl aus dem 19. Jh. Die Decke besteht aus Stahlträgern, auf denen Bretter liegen."
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Raum 06.00.02
Geschoss:
Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 10:
"An den Kellervorraum 0.01 schliesst im Osten der Gewölbekeller 0.02 (Abb. 8, 28, 29) an, wo der Boden von einem gut erhaltenen Katzenkopfpflaster gebildet wird. Das West-Ost gerichtete stichbogige Tonnengewölbe (West-Ost) aus Bruchsteinen ist verputzt und geweisst, Negative der Schalbretter sind sichtbar. Schild- und Seitenmauern sind ebenfalls mit Bruchstein aufgebaut, verputzt und geweisst. Besonderheiten weist die Ostmauer auf. Der südliche Teil entspricht der ursprünglichen West-Flucht des älteren, im E anschliessenden Kellers 0.05/06. Der nördliche moderne Teil verschliesst wohl den ursprünglichen Durchgang von Keller 0.02 nach Osten. Bei der Westmauer sind der Rücksprung etwa 2 m über Bodenniveau und über der Tür ein Mauerstumpf unbekannter Funktion zu erwähnen. Zu den Türen: In die West-Seite ist eine Tür eingebrochen, das zugehörige Gericht und Blatt im zweiten Weltkrieg ersetzt durch Stahltür. Auf der Nord-Seite schliesslich ist eine wohl originale Lichtöffnung ausgebildet. Auf den Grundrissen des Hochbauamtes ist ein Raum (Nr. 0.03) südlich von Keller 0.02 eingetragen, der heute offensichtlich nicht zugänglich ist."
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Raum 06.00.03
Geschoss:
Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 10:
"Auf den Grundrissen des Hochbauamtes ist ein Raum (Nr. 0.03) südlich von Keller 0.02 eingetragen, der heute offensichtlich nicht zugänglich ist."
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Raum 06.00.04
Geschoss:
Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 11:
"Der Kellerhals 0.04 dürfte der ursprüngliche Zugang gewesen sein, von dem aus die Keller 0.02 bis 0.6 erschlossen waren (Abb. 8, 30). Seine Raumschale ist modern, die Betontreppen und die Stahltür stammen aus dem Zweiten Weltkrieg."
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Raum 06.00.05
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Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 11:
"Die beiden mit den Nummern 0.05 und 0.06 bezeichneten Kellerkompartimente gehören dem gleichen Gewölbekeller an, sind aber später durch leichte Einbauten getrennt worden (Abb. 8, 31, 32). Der Boden im westlichen Teil 0.05 ist ein Zementbelag, im östlichen Teil bilden Kunststeinplatten und im Zentrum Kies den Boden. Die Mauern und die Ost-West gerichtete Tonne sind mit Bruchsteinen aufgebaut, verputzt und geweisst. An der Tonne sind die Negative der Schalungsbretter sichtbar. In der Nord-Seite ist ein stichbogig überfangener Lichtstollen ausgebildet. In der östlichen Schildmauer bestanden ursprünglich zwei Öffnungen des 20. Jahrhunderts, wovon heute nur noch die südliche offen ist."
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Raum 06.00.06
Geschoss:
Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 11:
"Die beiden mit den Nummern 0.05 und 0.06 bezeichneten Kellerkompartimente gehören dem gleichen Gewölbekeller an, sind aber später durch leichte Einbauten getrennt worden (Abb. 8, 31, 32). Der Boden im westlichen Teil 0.05 ist ein Zementbelag, im östlichen Teil bilden Kunststeinplatten und im Zentrum Kies den Boden. Die Mauern und die Ost-West gerichtete Tonne sind mit Bruchsteinen aufgebaut, verputzt und geweisst. An der Tonne sind die Negative der Schalungsbretter sichtbar. In der Nord-Seite ist ein stichbogig überfangener Lichtstollen ausgebildet. In der östlichen Schildmauer bestanden ursprünglich zwei Öffnungen des 20. Jahrhunderts, wovon heute nur noch die südliche offen ist."
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06.01 Erdgeschoss
Räume:
Raum 06.01.15
Geschoss:
Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 18-19:
"Über Raum 1.12 zurückgekehrt in Halle 1.11 kann auf deren Ost-Seite durch einen sekundär eingebrochenen niedrigen Durchgang die westliche Garage 1.15 des Guardianhauses erreicht werden (Abb. 9, 67, 68). Der Zementboden ist modern. Die massive, aus Bruchsteinen bestehende West-Mauer ist verputzt. Wie auf allen Seiten ist die Sockelzone senfgelb gefasst, darüber ist die Wandfläche geweisst. In der verputzten Nord-Seite besteht ein grosses Rechtecktor mit H-Eisen als Sturz. Bei der Westwand ist eine Rechtecknische mit roten Sandsteingewänden (östlicher Pfosten geflächt) ausgebildet. Der Sturz besteht innen aus Sandstein, in Mauermitte aus Holz. Für die Bank wurde roter Sandstein verwendet. Die Funktion der (ursprünglich offenen?) Nische ist unbekannt. Sie ist gegen aussen/Norden mit einem Brett verschlossen. Besondere Beachtung gebührt der Süd-Seite. Hier ist eine Stichbogennische sichtbar, deren Bank ursprünglich wohl tiefer lag. Handelt es sich hier vielleicht um eine zur Nische reduzierte Öffnung? Die Süd-Mauer weist oben von der West-Mauer bis zur Flucht der Nische einen angeböschtem Absatz auf, der wohl niveaubündig ist mit dem Absatz in der Halle 1.11: sind hier vielleicht ältere Raumdispositionen zu erkennen? Zur Ost-Seite siehe West-Seite der Garage 1.16. Die verputzte und geweisste Decke weist drei Ost-West (sic!) verlaufende Unterzüge auf, die sich in der Garage 1.16 fortsetzen. In die Nordost-Ecke der Garage 1.15 ist eine Toilette eingebaut (ohne Raum-Nr.); vierfeldriges Türblatt um 1900, Beschläge wohl ebenfalls um 1900."
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Raum 06.01.16
Geschoss:
Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 19:
"In der Garage 1.16 besteht ein Zementboden mit einer Nord-Süd-Stufe auf der Flucht des Nord-Tores (Abb. 9, 69, 70). In der Nord-Mauer befindet sich ein Rechtecktor mit H-Träger aus Eisen als Sturz wie in Raum 1.15. Die innere Ecke der West-Leibung ist gefast, gegen oben läuft die Fase in eine Ecke aus. Wie an den übrigen Seiten auch, ist der Sockel grau-braun gehalten, darüber ist die Wandfläche geweisst. Die Ost-Seite weist mehrere Öffnungen verschiedener Zeitstellung auf, wobei nur sekundäre, keine originale Öffnungen erkennbar sind. Das grosse zentrale Tor ist mit einer Brüstungsmauer verschlossen, darüber ist ein Doppelfenster mit je zwei Sprossenflügeln (zu beachten sind die Espagnoletteverschlüsse) und Oberlichtern angebracht; alles ist grün gefasst. Seitlich neben dem Tor liegen je zwei aussen vergitterte Fenster übereinander. Zu den unteren Fenstern: rechteckig, Holzsturz, Bank aus Kalkstein; Flügel mit Sprossen und 6 Feldern zusammen mit Beschlägen (Reiber, Scharniere) um 1900. Die Nord-Leibung des Nord-Fensters ist modern mit Holz verschalt. Die Bank des Nordfensters besteht aus Zement, die des Süd-Fensters z.T. aus Ziegelsteinen (MA oder NZ). Zu den oberen Fenstern: Nischenfenster, Flügel wie unten, Sturz verputzt. Die massive, mittelalterliche verputzte Süd-Seite der Garage 1.16 ist heute blind. Die West-Seite ist eine wohl moderne Zutat und besteht aus Ziegelsteinen und ist verputzt (Verputz grob abgekellt). Das Blatt der Tür in der West-Seite fehlt. Zur Decke: sie ist vergipst und geweisst. Drei Ost-West gerichtete Unterzüge sind sichtbar (vgl. Garage 1.15 und Halle 1.11). Der mittlere Unterzug ist abgestützt durch giebelförmig angeordnete, wohl hölzerne Balken, die in seitliche Stützen einbinden. Sie sind mit Schilfrohr und Gips verkleidet. Die Unterzüge dürften älter als die Zweiteilung des heutigen Gebäudes sein. Die giebelförmig angeordneten Balken und die seitliche Stützen wurde wohl im 19./20. Jahrhundert angebracht. Die Stützen sind oben mit zwei Bügen ausgestattet. Am mittleren Unterzug ist ein H-Träger aus Eisen mit Flaschenzug befestigt."
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06.02 1. Obergeschoss
Räume:
Raum 06.02.31
Geschoss:
Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 24:
"Wir verlassen das Geschoss über dem ehemaligen Kreuzgang, kehren durch die Gänge 2.28 und 2.19 in den Korridor 2.17 zurück und steigen nach Osten gewendet die Treppe hinauf in die Druckerei 2.31 (Abb. 10, 102-108). Die Raumhöhe beträgt hier 2,50 m. Schmale Bretter bilden den Boden, der mit verschiedenen Kunststoffbelägen überdeckt ist. Eine vorweg zu erwähnende Besonderheit der Druckerei bilden die Unterzüge auf Stützen. Entlang der Nordmauer verläuft auf einfachen Stützen ein Unterzug, auf der Südseite ist eine analoge Situation anzunehmen. In der Mittelachse des Raumes dann unter dem Unterzug drei oktogonale Säulen auf würfelförmigem Sockel, eine davon dendrodatiert 1597. Auf den Säulen gefaste, halbrund schliessende Sattelhölzer, die den Unterzug (S 24 cm, H 30 cm) tragen. Nur die mittlere Säule ist nicht verschalt, der Unterzug ist grösstenteils modern verschalt. Die Täfer an den Wänden könnten ein willkürliches Pasticcio bilden. Es ist aber ohne Untersuchung nicht auszuschliessen, dass die verschiedenen Täfer ältere Raumeinteilungen anzeigen (die aber nichts mit den Säulen, Sattelhölzern und Unterzügen zu tun haben). Zur Nord-Seite: Massive Mauer (Gebäudeaussenmauer). Entlang der Mauer ein Unterzug auf Pfosten. Täfer verschiedener Epochen: bis zum West-Fenster Volltäfer der Zeit um 1900; dann folgen moderne Holzplatten und der Unterzug mit Pfosten wird sichtbar. West-Fenster: Sprossenfenster mit Oberlicht, Winkelbänder mit Kugelenden auf Stützkloben, Reiber, alles 19. Jahrhundert. Ost-Fenster: Nische bis auf Boden, oben stichbogig, getrichtert; Flügel mit drei Querleisten modern. Direkt neben / östlich Ost-Fenster eine tieferliegende Stichbogennische: Nische oder zugemauertes Fenster, sicher aber zur älteren (klosterzeitlichen?) Bauperiode, da Nischenboden tiefer als heutiger Boden; Fortsetzung der Nische in Raum 2.33 sichtbar. Zur Ost-Seite: Blatt der Tür nach Treppenhaus 2.33 Biedermeier bis historistisch, auch Beschläge. Übriges vgl. Raum 2.32. Zur Süd-Seite: Massive Mauer (Gebäudeaussenmauer). Von Westen her: zuerst Nische, ev. heute verschlossene Tür, ca. 95 cm breit. Dann bis zu sicherer Tür nach Raum 2.15 von Safrangasse 7 Bretter wie bei Süd-Hälfte der West-Wand; zweiflügelige Tür mit historistischen Beschlägen (zweite Hälfte 19. Jahrhundert bzw. um 1900). Östlich der Tür folgt ein breitfeldriges Täfer mit bis 70 cm breiten Feldern, 18 cm breite unprofilierte Rahmenfriese, oben mit gerader 3 cm vortretender Leiste abgeschlossen, darüber jüngere Profilleisten genagelt; dieses Täfer reicht bis zur Ost-Flucht des West-Fensters der Nord-Seite. Östlich des Täfers ev. breite zweiflügelige Tür der Zeit um 1900? Dann folgt einfache Bretterverschalung der Süd-Mauer. Zur West-Seite: Südlich des Unterzuges modern (Holz), nördlich des Unterzuges Täfer wie in Raum 2.24, hier mit Brüstungsleiste. Die Decke wird gebildet von Holzfaserplatten, deren Stossfugen mit Leisten überdeckt sind."
Bemerkung Guido Faccani, 14.1. 2016: Die Wände, welche die im Osten an Raum 2.31 anschliessenden Kompartimente abtrennten, sind nun entfernt worden. Die Räume 2.32 und 2.33 gibt es nicht mehr, ihre Flächen sind Teil von Raum 2.31 geworden.
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Besonderes:
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Raum 06.02.32
Geschoss:
Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 25:
"Das in der Südostecke des Guardianhauses liegende Kompartiment 2.32 weist eine moderne Raumschale auf (Abb. 10, 109, 110). Die zentrale Fensternische hat Gewändeecken aus sauber zugerichteten Kalksteinquadern, die sehr sauber gefügt sind (16. Jahrhundert wie Hölzer der Druckerei?)."
Bemerkung Guido Faccani, 14.1. 2016: Die Wände, welche den Raum 2.32 abtrennten, sind nun entfernt worden. Den Raum 2.32 gibt es nicht mehr, seine Fläche ist Teil von Raum 2.31 geworden.
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Raum 06.02.33
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Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 25:
"Schliesslich ist von der Druckerei aus das Treppenhaus 2.33 zu erreichen, das zwischen erstem Obergeschoss und Dachgeschoss vermittelt (Abb. 10, 111). Es geht gegen oben offen ins Dachgeschoss über. In der massiven, verputzten und geweissten Nord-Seite ist die Nische noch sichtbar, die bereits bei Raum 2.31 erwähnt ist. In der Ost-Seite (Gebäudeaussenmauer) besteht ein Fenster mit scheitrechtem Holzbalken-Sturz. Die Gewände sind so sauber gefügt wie jene in Raum 2.32."
Bemerkung Guido Faccani, 14.1. 2016: Die Wände, welche das Treppenhaus 2.33 abtrennten, sind nun entfernt worden. Den Raum 2.33 gibt es nicht mehr, seine Fläche ist Teil von Raum 2.31 geworden.
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06.03 2. Obergeschoss
Räume:
Raum 06.03.34
Geschoss:
Auszug aus Raumbuch in Faccani 2009 Krummgasse 16 / Platz 1, 25-26:
"Das einheitliche Satteldach über Guardianhaus und Schwarzem Stier ist eine stehende Sparrenkonstruktion mit 36 Gespärren (Abb. 112-114, 117, 118). Leergespärre: Sparren, Stuhlrähm, 2 Kehlbalken.Vollgespärre: zusätzliche Säule in Balken, mit Streben an Kehlbalken und Säule bzw. an Kehlbalken und Stuhlrähm; Abbundzeichen auf Vollgespärren (in Klammern Gespärre-Nr.): I (3), II (6), III (9), IIII (13), IIIII (17), IIIIII (20), V (23), X (26), XX (29).6 Gespärre (Nr. 31 bis 36, von Westen) Seite Safrangasse (Ostseite) mit 2 bzw. 3 Kehlbalken. Der unterste Kehlbalken nicht erhalten, nur Blattsassen zeugen davon. Alle Verbindungen durch Überblattung, mit Holznägeln gesichert. Schwelle auf Mauer beidseitig Spolie.Alle Gespärre (Nr. 14 bis 36) westlich der Fachwerkwand zwischen Raum 3.34 und 3.35 mit liegender Konstruktion ergänzt: Stuhlsäule, Spannriegel.In der Westlichen Giebelmauer, die den Schwarzen Stier von der Liegenschaft Krummgasse 12 trennte, ist ein Konsolstein unbekannter Funktion (Abb. 119, 120) eingelassen.
Von Hölzern des Dachstuhles wurden Fälldaten mit Dendrodaten ermittelt:- Drei Bodenbalken: 1286/87 (Laboratoire Romand de Dendrochronologie, Moudon, Bericht Nr. LRD 96/R4175. Proben Nr. 20-22. Bericht im Archiv der Denkmalpflege.)- Sparren der fünf östlichen Gespärre von: 1354/55 und 1355/56 (Laboratoire Romand de Dendrochronologie, Moudon, Bericht Nr. LRD 96/R4175. Proben Nr. 11-16. Bericht im Archiv der Denkmalpflege.)- Dachstuhlhölzer ab 9. Gespärre von Osten, gegen Westen: 1400-1402 (Laboratoire Romand de Dendrochronologie, Moudon, Bericht Nr. LRD 96/R4175. Proben Nr. 31-36. Bericht im Archiv der Denkmalpflege.)
Eine Fachwerkmauer zwischen Gespärre 13 und 14 (von Westen) trennt das kleinere Dachgeschoss 3.35 des Schwarzen Stiers vom grösseren (3.34) des Guardianhauses ab (Abb. 115, 116). Die Dachkonstruktion geht aber über diese Mauer hinweg, die Mauer muss also jünger sein (16. Jahrhundert?) als das Dach."